Louis bei der VGP
Am 8.10.2022 stellten wir uns vor neue Herausforderungen – VGP beim Kärntner Jagdhundeprüfungsverein.
Krankheitsbedingt verlief unsere Vorbereitung leider nicht wie erhofft, dennoch konnten wir zwei Wochen zur intensiven Vorbereitung nutzen. Die Ergebnisse waren durchwachsen. Die Bandbreite reichte von „besser geht´s nicht“ bis „deutlich verbesserungswürdig“, was auch der Grund war, sich als Hundeführer bis zum Prüfungstag mit dem Gedanken der Abmeldung zu beschäftigen. Schlussendlich siegte der olympische Gedanke und so ging es zur Prüfung.
05:30 Uhr Tagwache und mit dem Hund eine Runde gedreht, danach Fahrt zum Treffpunkt um 07:00 Uhr in Unterberg bei Feldkirchen. Ziel ist es, mit meinem EPI-Rüden „Call me Louis vom Helmriegel“ die zweite VGP beim Kärntner Jagdhundeprüfungsverein zu bestehen.
Im Revier angekommen, war das Bringen des Fuchses über einen Graben die erste Aufgabe. Einer der zuvor arbeitenden Hunde übersetzte den Graben und löste sich neben dem Fuchs. Fairerweise wurde der Prüfungspunkt einige Meter bergaufwärts verlagert. Louis sprang über den Graben, bewindete den Fuchs und markierte zu meinem Entsetzten erstmal den neben dem Fuchs stehenden Baum. Um meinem Hund den Ernst der Lage zu vermitteln, erhielt der einen lautstarken Apportbefehl. Somit drei Punkte aber Fuchs verlässlich apportiert und vorgesessen.
Weiter ging es mit dem Standtreiben. Louis wurde abgeleint abgelegt. Auf Richteranweisung wurden die Schüsse abgegeben. Louis blieb bis zum Ende des Standtreibens ruhig liegen. Zu guter Letzt schoss kurz nach Ende des Standtreibens direkt vor uns ein Hase aus den Büschen. Jedoch konnte auch das Louis nicht aus der Ruhe bringen. Bei der folgenden Schweißfährte offenbarte sich das Trainingsdefizit, besser gesagt, das mangelnde Vertrauen in die Hundenase. Louis wurde angesetzt, nimmt die Fährte brav an. Nach 60 bis 80 m hatte es für mich den Anschein, dass Louis auf eine Verleitfährte gewechselt ist. Somit Louis abgetragen, zurück zum Anschuss und neu angesetzt. Wie mir die Richter nach der Prüfung mitteilten, war der Hund perfekt auf der Fährte. Mein mangelndes Vertrauen hat auch den Hund in der weiteren Schweißarbeit stark verunsichert. Schlussendlich Stück gefunden.
In diesem Zusammenhang kann ich Hundeführern nur empfehlen, die Schweißfährten auch durch Kollegen spritzen zu lassen, sodass immer wieder unbekannte Fährten gearbeitet und dadurch das Vertrauen in die Hundenase gefestigt wird. Die Fuchsschleppe wurde perfekt gearbeitet. Sauberer Griff, brav gebracht und verlässlich vorgesessen. Buschieren perfekt, beim Stöbern hätte Louis aus Prüfersicht einen größeren Bereich durchstreifen können. Fuß gehen und frei ablegen mit Schuss stellten ebenso kein Problem dar.
Auch die Hasenschleppe arbeitete er brav aus. Bei der Rückkehr umlief er einen größeren Asthaufen und ich glaubte, er hätte mich übersehen, weshalb ich mich auf eine Distanz von 10 m zu erkennen gab. Louis legte den Hasen ab und fixierte mich. Die Wiederaufnahme erforderte einen zusätzlichen Apportbefehl. Klassischer Führerfehler – einige Schritte zurück ohne Befehl hätten die Situation sicher gerettet.
Auch die Wasserarbeit lief leider nicht in der üblichen Qualität. Bei der Schwimmspur musste der Ente erst durch mehrfache Steinwürfe die Richtung gewiesen werden. Die Ente ist auch nicht ins Schilf, sondern nach längerer Schwimmspur ausgestiegen. Louis nahm die Schwimmspur bei böigem Wind gut an und folgte dieser auch brav.
Schlussendlich haben wir die Prüfung bestanden. Und wie heißt es unter Hundeführern: Nach der Prüfung ist vor der Prüfung.